Die Familienaufstellung – auch systemische Aufstellung genannt – ist eine Methode, das eigene Leben und innere Dynamiken aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Sie wurde von Bert Hellinger entwickelt, der als Psychoanalytiker und geistlicher Leiter erkannte:
Familien sind über Generationen hinweg tief miteinander verbunden.
Bei bestimmten Ereignissen – etwa Verlobung, Heirat, Geburt oder Trennung – entstehen neue Bindungen, die über die Ursprungsfamilie hinauswirken. Ebenso können traumatische Erlebnisse, wie Krieg, Flucht, früher Tod oder Ausgrenzung, das sogenannte Familiensystem stark beeinflussen.
Solche Erschütterungen wirken oft unbewusst über Generationen hinweg – in Form von Blockaden, wiederkehrenden Mustern oder emotionaler Belastung.
Die Familienaufstellung ist keine Psychotherapie im klassischen Sinne – sie versteht sich als tiefgehende Lebenshilfe.
Wenn der Leidensdruck hoch ist – z. B. durch chronische Beschwerden, Beziehungsprobleme, innere Konflikte oder immer wiederkehrende Verhaltensmuster – kann eine Aufstellung dabei helfen, verborgene Ursachen sichtbar zu machen und zu lösen.
Mehrere Personen (diese Personen nennt man Stellvertreter) sind bei einer Aufstellung zusammen in einem Raum und bilden mit dem Therapeuten eine Arbeitsgemeinschaft. Diese Gemeinschaft arbeitet dann für eine Person, die mit einem Anliegen zum Therapeuten kommt.
In der Aufstellung stellt der Klient, unter der Leitung des Therapeuten, sein Problem im Raum auf. Dazu wählt der Klient stellvertretend für sich und alle relevanten Elemente (z.B. „das Problem“, „die Angst“, „eine wichtige Person “) eine, der im Raum befindlichen Personen aus und positioniert ihn nach seinem Empfinden irgendwo im Raum.
Dadurch entsteht ein Bild des inneren Erlebens des Klienten. Schon durch die Positionierung können Dynamiken sichtbar werden – manchmal zeigen sich Blockaden oder Verstrickungen sofort.
Die Stellvertreter nehmen dabei eine repräsentierende Wahrnehmung ein: Sie spüren, wie sich „ihre Rolle“ anfühlt und bringen dies durch Worte, Körpersprache und Gestik zum Ausdruck.
So entsteht ein lebendiges Bild des Familiensystems. Im weiteren Verlauf können durch gezielte Impulse durch den Therapeuten neue Bewegungen und somit neue Bilder entstehen – hin zu mehr Klarheit, innerem Frieden und Lösung.
Eine Aufstellung endet, wenn der Klient mit der erarbeiteten Lösung einverstanden ist und der Klient ein gutes Gefühl hat.
Danach werden alle Stellvertreter aus „ihren Rollen“ durch eine Dankesrunde entlassen.
Eine Aufstellung kann Zeitlich schlecht eingeschätzt werden, so ist es nicht ungewöhnlich, dass sie zwischen einer halben Stunde bis zu 1,5 Stunden variieren kann. In seltenen Fällen auch länger.
unser nächstes Seminar Familienaufstellung mit Herz ❤️ am 25.01.2026